„Jetzt müssen wir stehen bleiben und schauen, was vor sich geht.“
– Levana, 2 Jahre
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2024-09-17
Bei hippo campus stellen wir uns stets die Frage: „Was brauchen die Kinder, damit sie in dieser Gesellschaft gut groß werden können?“ Wie die Gesellschaft sich verändert, und wie die Kinder darin groß werden, darauf haben wir kaum Einfluss. So begleiten wir alle Kinder in eine ungewisse Zukunft. Eine wichtige Fähigkeit
für das spätere Leben ist ein guter Umgang mit den eigenen Gefühlen. Neben Freude und Glück sind es auch Frust, Wut und Ärger, mit denen Kinder konfrontiert werden und welche sie aushalten müssen.
Negative Gefühle sind normal und das Aushalten und der Umgang damit sind ein wichtiger Teil der Persönlichkeitsentwicklung. Die Fähigkeit zu erlangen, Niederlagen zu ertragen ist keine einfache Herausforderung.
Auch der eigene Charakter und das Temperament spielen dabei eine wesentliche Rolle, sodass die Stressbewältigung bei einigen Kindern sehr gut funktioniert, während andere mehr Hilfe benötigen, um mit starken Emotionen zurechtzukommen. Spätestens vor der Einschulung muss jedes Kind lernen, Enttäuschungen zu verkraften, Rückschläge hinzunehmen, zu warten und geduldig zu sein.
Die Frustrationstoleranz beschreibt also die Fähigkeit, konstruktiv mit enttäuschten Erwartungen, nicht erreichten Zielen und unerfüllten Wünschen umzugehen.
Wie können Erwachsene Kinder bei der Entwicklung der Frustrationstoleranz unterstützen?
- Negative Gefühle unbedingt zulassen – ansprechen – beim Aushalten begleiten. Nicht versuchen, diese zu vermeiden. Sonst sind Kinder nicht in der Lage, mit starken Emotionen umzugehen.
- Je nach Alter und Entwicklungsstand dem Kind erklären, warum sich bestimmte Wünsche nicht sofort oder überhaupt nicht erfüllen lassen.
- Frühzeitig die Geduld trainieren, „ich wickele Lea, dann lese ich dir vor“.
- Kinder bewusst an der einen oder anderen Aufgabe scheitern lassen, um den Umgang damit zu schulen. Dies gilt sowohl beim Stapeln von Bauklötzen als auch beim Bauen mit Legoteilen und später bei den Hausaufgaben in der Schule.
- Nicht jede Hürde und jedes Hindernis aus dem Weg räumen. Manchmal ist es für die Kinder nicht so schlimm den Turm ein zweites Mal aufbauen zu müssen, wie es uns Erwachsenen erscheint
- Verlieren und Misserfolge einstecken können ist eine Kompetenz, die geübt werden kann, z.B. bei Brett- und Tischspielen
- Nach einem Wutanfall, einer Situation voller Frust und Ärger, das Kind erstmal beruhigen und alle Gefühle abklingen lassen. Die Situation danach aufgreifen und in Ruhe über die darüber sprechen.
Sinn und Zweck unserer pädagogischen Arbeit in den Einrichtungen und der der Eltern sollte also nicht sein, Gefühle wie Wut, Frust und Ärger bei Kindern nicht aufkommen oder entstehen zu lassen, sondern einen adäquaten Umgang damit zu erleben und erlernen. Diesen Prozess zu begleiten ist nicht immer leicht, lohnt sich aber in jedem Fall für die kindliche Entwicklung und das spätere Erwachsenenleben.
Sara Gasda, Leitung Elternberatung und -kommunikation
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