„Jetzt müssen wir stehen bleiben und schauen, was vor sich geht.“
– Levana, 2 Jahre
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2024-03-07
Wie ein Kind wahrgenommen und berührt wird, so erlebt es die Welt
Kleine Kinder machen alle ihre Erfahrungen zum ersten Mal. Sie wissen nicht, wie Menschen einander begegnen, was gut ist und was böse, was man darf und was man nicht darf.
Sie wissen nicht, wie sich ein anderer Mensch anfühlt, und sie fühlen sich nicht selbst.
Sie kommen auf die Welt, werden auf diese oder jene Weise berührt und gehalten und erfahren erst dadurch, dass sie überhaupt existieren und eine Begrenzung - ein „Außen“ - haben.
So ist die erste Aufgabe der Orientierung im Leben tatsächlich die Auseinandersetzung mit der Schwerkraft. Als erstes lernen sie „in ihrer Mitte zu sein“. Das heißt, das erste sich zurechtfinden hat das Ziel gerade zu liegen, den Kopf in die Mitte zu drehen und ihn auch dort zu halten. Dieses erste Bekanntwerden mit der Welt dauert ungefähr ein Vierteljahr. Entscheidend z. B. für die Entwicklung von Selbstwertgefühl und Autonomie ist, wie sie darin Unterstützung bekommen. Und so entwickelt sich von Anfang an ein Selbstbild und ein Weltbild – zum einen in der Interaktion mit dem eigenen Körper und zum anderen wie die Umwelt (Mutter, Vater, Geschwister und alle anderen Menschen) auf diese Auseinandersetzung reagiert. Tatsächlich - und auch insbesondere, weil es immer eine erste Erfahrung ist - vermittelt jede Berührung mit der
umgebenden Welt den Kindern Werte und Normen, die lebenslang prägend sind.
Jede Berührung mit der Welt ist eine sinnliche Erfahrung, die sich später im Gehirn abbildet.
Jede Berührung gibt einem Säugling Orientierung in der Welt und bestimmt: „In welchem Verhältnis stehe ich grundsätzlich zu der Welt?“ - „Werde ich respektvoll, zugewandt und liebevoll berührt – meint die Berührung mich? Oder ist es „nur“ anfassen und versorgen?“
„Gibt man mir die Möglichkeit meinen Kopf selbständig zu halten – oder macht das immer ein anderer für mich und lässt mich dadurch hilflos bleiben?“
„Darf ich mich bewegen, wie ich möchte oder werde ich eingeschränkt, indem man mich in einen Sitz oder eine Schaukel zwängt und mir dadurch vorgibt, wie ich mich bewegen soll?“
„Darf ich meine eigenen Erfahrungen machen oder werde ich immer beschäftigt und abgelenkt von meinen eigenen Intentionen?“
„Darf ich meine eigenen Begrenzungen erfahren und wütend werden und nochmals ausprobieren oder wird mir alles abgenommen, sodass ich die Erfahrung des Scheiterns und wieder Aufstehens nicht machen kann?“
„Bin ich von Menschen umgeben, die meine Gefühle wahrnehmen und auch ernst nehmen, oder werde ich immer durch einen neuen Anreiz von dem abgelenkt, was ich eigentlich wirklich wollte und was ich eigentlich wirklich ausdrücken möchte?”
„Wird mir sofort, wenn ich mich unwohl fühle, ein neuer Reiz angeboten oder werde ich indem was ich wirklich will und was ich fühle bestärkt indem es gesehen und wahrgenommen wird?“
Das Berühren ermöglicht zu anderen in Beziehung zu treten, die Art des Berührens bestimmt die Qualität und die Art der Beziehung.
Wie können später die Erwachsenen die Fähigkeit entwickeln zu wissen was sie wirklich wollen, was sie wirklich fühlen, wenn sie es in der Zeit als es für ihre ersten Erfahrungen bedeutsam gewesen wäre, das zu erkennen und zu leben, nicht entwickeln konnten?
Wie können sie einander liebevoll und wertschätzend berühren, wenn sie das im Säuglingsalter im Kontakt mit anderen nicht lernen durften? Woher sollen sie wissen, was richtig und was falsch ist, wenn sie es nie ausprobieren und erleben durften? Wenn sie nur gelernt haben, was sie nicht dürfen
– nicht was sie dürfen? Die Menschen, bei denen ein Kind aufwächst, können es bestärken seinem Drang nach Autonomie zu folgen, indem sie
einfach da sind und es wahrnehmen. Sie können es lehren andere zu berühren und so zu lernen: „In welchem Verhältnis stehe ich grundsätzlich zu der Welt.“
Berührung und Wahrnehmung spielt beispielsweise in PEKiP-Gruppen eine große Rolle. So tragen diese Kurse zur Bindungsförderung bei.
Elisabeth Kaufmann, Pädagogische Direktorin,
PEKiP®-Kursleiterin
Hier finden Sie unser aktuelles PEKIP-Kursangebot für Eltern
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